Während Ihrer dreiwöchigen Kurmaßnahme hier bei uns in der Klinik Lindenhof wollen wir Sie gern dabei unterstützen, sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, sich selbst gegenüber achtsamer zu sein und diese Achtsamkeit mit in Ihren Alltag nachhause zu nehmen und anzuwenden.
Für all diejenigen, die nicht demnächst ohnehin zur Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kur anreisen, haben wir hier ein paar hilfreiche Anleitungen zu Achtsamkeitsübungen zusammengestellt und geben Ihnen Tipps an die Hand, wie Sie diese erfolgreich und nachhaltig in ihren Alltag integrieren können. Aber Achtung: Achtsamkeit im Alltag zu üben, kann eine echte Herausforderung sein.
Stimmen Sie sich gleich am frühen Morgen auf einen Tag in Achtsamkeit ein, indem Sie nach dem Aufwachen noch einen kurzen Moment innehalten.
Genießen Sie einige Atemzüge lang die beruhigende, zentrierende Wirkung des rhythmischen Ein- und Ausatmens. Werden Sie sich des Wachseins bewusst – spüren Sie, wie Ihr Atem Ihren Körper bewegt!
Alternativ oder zusätzlich können Sie sich angewöhnen, die Beine kraftvoll aus dem Bett zu schwingen. Der Moment dieses Impulses ist ein starker und eine deutliche Botschaft an unser Gehirn. Bleiben Sie noch einen kurzen Augenblick auf der Bettkante sitzen und gehen Sie in sich: Wie geht es Ihnen gerade? Welche Körperempfindungen, Gedanken, Gefühle oder Stimmungen sind präsent?
Alltägliches kann so zur Achtsamkeitsübung werden, wenn es bewusst durchgeführt wird. Sie können sich achtsam die Zähne putzen, duschen, lesen, Autofahren, E-Mails schreiben, essen und trinken, sich hinsetzen, aufstehen und so weiter. Der erkennbare Beginn einer Tätigkeit ist ausschlaggebend für ihren Verlauf. So stellen Sie Ihr Gehirn gleich in den Achtsamkeitsmodus.
Was können Sie gerade jetzt achtsam ausführen?
Unser Tipp: Beginnen Sie nicht gleich mit zu komplexen Aufgaben! Beginnen Sie mit scheinbar kleineren Übungen und steigern Sie die Ansprüche nach und nach. So registriert das Bewusstsein aufmerksam jedes einzelne dieser Erfolgserlebnisse, wodurch das neuronale Achtsamkeits-Netzwerk des Gehirns fortlaufend erweitert und stabilisiert wird.
Achtsam zu sein bedeutet auch, sich bewusst zu werden was geschieht, während es geschieht. Was denken, fühlen und empfinden Sie in diesem Moment? Achten Sie darauf, in welcher inneren Haltung Sie sich während des Tuns befinden.
Bin ich gerade wohlwollend, ablehnend, verärgert oder interessiert? Im Taumel unseres hektischen, medialen und immer komplexer werdenden Lebens rauschen viele Dinge einfach an uns vorbei und führen zu Unachtsamkeit.
Um dem Alltag mehr Bewusstsein und Qualität zu schenken, ist es hilfreich, den Trubel um einen herum immer wieder zu stoppen, innezuhalten und sich seiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden. Die Fähigkeit, mitten in einer Aktivität anhalten zu können, um wieder zur Besinnung zu kommen, verringert langfristig die Neigung zu unbewussten Reaktionen in Stresssituationen.
Lauschen Sie im Laufe eines Tages immer wieder einmal in sich hinein und nehmen Sie die Empfindungen wie Anspannung, Wohlsein, Unwohlsein, Wärme oder Kälte in den verschiedenen Bereichen Ihres Körpers aufmerksam wahr.
Essen und Trinken sind übrigens eine besonders freudvolle Achtsamkeitsübung, denn die achtsame Hinwendung zum Prozess der Nahrungsaufnahme vertieft den Genuss erheblich. Lassen Sie äußere Ablenkungen in den Hintergrund treten, essen Sie in Ruhe und sprechen Sie bewusst Ihre Sinne an: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.
Auch Wartesituationen können effektiv zur Achtsamkeitspraxis beitragen. Wie viel Zeit verbringt man beim Warten an einer roten Ampel, an einer Supermarktkasse, in einem Wartezimmer oder einem Restaurant? Richten Sie währenddessen Ihre Aufmerksamkeit auf die Atmung und Sie werden beobachten und spüren, wie das ungeduldige Gemüt von Ruhe und Gelassenheit erfüllt wird.
Zum Ende des Tages empfiehlt unser Team der psychosozialen Abteilung einen kurzen Tagesrückblick: Hierbei sollte man sich deutlich machen, wofür man an diesem Tag dankbar ist, denn Dankbarkeit gilt als hilfreiches „Gegenmittel“ für schwierige Gefühle wie Angst, Ärger, Trauer, Sorge oder Scham. Dankbarkeit zu praktizieren, fördert die innere Haltung der Achtsamkeit.
Wofür sind Sie heute dankbar? Stellen Sie fest, wo es Ihnen gelungen ist, achtsam zu sein und lassen Sie diese Situation noch einmal in Ihrem Inneren präsent werden. Auch nicht zu üben kann eine Achtsamkeitsübung sein. Es geht nicht darum, sich für das Nicht-Üben zu verurteilen, vielmehr soll das Bewusstsein für Resultate geschaffen werden und wir freuen uns darauf, Sie dabei zu unterstützen!
Ihr Team der Klinik Lindenhof